Sanierung

Möglichkeiten und Herausforderungen der Fassadensanierung

Fassadensanierung schützt Klima und Umwelt.


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Möglichkeiten und Herausforderungen der Fassadensanierung

Die offensichtlichste Stärke einer Fassade ist ein Bauwerk zu prägen – ästhetisch und funktional. Ein Haus mit einer glänzenden Aluminiumverkleidung wirkt vollkommen anders als das gleiche Bauwerk mit einer Klinkerfassade. In dem Gebäudeensemble „Neuer Zollhof“ spielte der weltbekannte Architekt und Designer Frank Gehry ganz bewusst mit den Möglichkeiten der Inszenierung. Nicht ohne Grund gilt daher die Außenhaut als Visitenkarte eines Bauwerks. Doch neben den rein äußerlichen Imagefaktoren erfüllt sie auch essenzielle, bauphysikalische Aufgaben. Als Kontaktfläche zur Umwelt muss sie allen Einflüssen trotzen: Sonne, Regen, Sturm, Hitze und Kälte in gleichem Maße wie ein Ballwurf von spielenden Kindern – und das bestenfalls über Jahrzehnte hinweg.

Fassade ist nicht gleich Fassade

Grundsätzlich unterscheidet man bei Fassaden zwischen Warm- und Kaltfassaden. Bei Warmfassaden ist der Witterungsschutz direkt mit der Außenwand verbunden, weshalb hier von einem einschaligen Aufbau gesprochen wird. Bei einer Kaltfassade sind die Funktionsschichten durch eine Luftschicht getrennt. Allein auf Basis der Konstruktion erzielt die Kaltfassade so eine gewisse Dämmwirkung. Ein klassisches Beispiel dafür ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Ganz gleich, um welche Art der Fassade es sich handelt, der Wechsel unterschiedlicher Witterungen erfordert eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung. Mal ist ein neuer Anstrich erforderlich, mal bilden sich Risse oder es dringt sogar Feuchtigkeit ein. Darüber hinaus veranlassen steigende Energiekosten sowie gesetzliche Vorgaben immer mehr Menschen dazu, eine energetische Sanierung in Angriff zu nehmen. Auch das jährliche Auftragsvolumen unserer Fischbach Gruppe in diesem Sektor beweist diesen Trend. Altlasten, wie ein Witterungsschutz aus Asbestplatten, können ebenfalls Grund für eine Sanierung sein. Ein Bereich, in dem die Fischbach Gruppe ebenfalls über Expertise und eine breite Erfahrung verfügt.

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Wenn die Pflicht der Dämmung zum perfekten Einstieg wird

Ein neuer Anstrich, aber auch punktuelle Ausbesserungsarbeiten, die weniger als 10 % der Gesamtfassade betreffen, erlaubt der Gesetzgeber, ohne dass zusätzliche Isolierungsmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Soll allerdings großflächig saniert werden, schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zwingend eine Wärmedämmung vor. Dabei definiert der Gesetzgeber einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) für die Außenwand von 0,24 W/m2K. In Abhängigkeit vom bestehenden Mauerwerk muss also mehr oder weniger Dämmmaterial aufgebracht werden, um dieses Ziel zu erreichen. Da jeder Dämmung eine reale Einsparung von Heizkosten gegenübersteht, sollte man im Vorfeld das Angebot einer detaillierten Energieberatung nutzen. Denn auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) will hinsichtlich der Effizienzsteigerung stetig weitere Impulse setzen. Darüber hinaus bietet es sich an, dass wenn ein Gerüst für einen neuen Fassadenanstrich erst einmal steht, es zu einer energetischen Sanierung ebenfalls nur noch ein kleiner Schritt ist. Es lohnt sich also auf jeden Fall nachzurechnen, wie rasch sich eine Isolierung amortisiert. Beim Thema „Dämmung“ bildet die Fassade somit einen idealen Einstieg. Schließlich beträgt ihr Anteil an der Gebäudehülle im Schnitt 40 %. Entsprechend schnell amortisieren sich Investitionen in diesem Bereich – und steigende Energiepreise erhöhen die Attraktivität solcher Maßnahmen. 

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Die Herausforderung: Wärmewende bis 2050

Deutschland und die EU haben große Ziele. Schon bis 2030 müssen im Gebäudesektor die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 67 Mio. Tonnen sinken. Das entspricht ungefähr einer Halbierung des aktuellen Wertes. Bis 2050 müssen alle Gebäude klimaneutral sein. Für den Energiebedarf des Sektors bedeutet das eine Senkung um 80 %. Die verbleibenden 20 % sollen bis dahin möglichst durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Eine Zielvorgabe, die der Staat durch zahlreiche Maßnahmen und Förderungen flankiert. Welche Rolle bei den Zielvorgaben auch die sogenannte Graue Energie spielt, haben wir bereits in einem anderen Magazin-Beitrag ausführlich behandelt.

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Breite Unterstützung durch KfW und Bafa

Neben diesen umfassenden, energetischen Gebäudesanierungen werden auch reine Fassadensanierungen gefördert. So bietet die KfW für solche Einzelmaßnahmen günstige Darlehen bis zu 60.000 Euro je Wohneinheit an. Gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden stellt die Fassadendämmung jedoch eine besondere Herausforderung dar. Kompromisse zwischen Wärmedämmung und Denkmalschutz müssen meist ganz individuell gefunden, ausgelotet und schlussendlich genehmigt werden. Hier ist anzuraten einen Experten mit ins Boot zu holen, um bestmöglich über die Herangehensweise, das Vorgehen und mögliche Fördermaßnahmen von Seiten des Staates informiert zu sein.

Fassadensanierung der Extralänge

Die Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes des Fischbach-Projekts in Prora durchzogen Schadstellen, Unebenheiten und Baufehler. Auch der Aspekt, dass die komplette Fassade nicht lotrecht war, stellte eine Hürde dar, die es zu bewältigen galt. Die extreme Gebäudelänge von einem halben Kilometer war damit nicht die einzige Herausforderung. Gerade wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, die jeweils ein gewisses Extrem mit sich bringen, bedarf es einer hohen Qualität hinsichtlich der Ausführung und der Materialität. Die Fischbach Gruppe löste diese Aufgabe durch die Verwendung eines Dämmputzes. Eine bis zu 50 mm starke Schicht Dämmputz in Verbindung mit verschiedenen Profilen konnte so mehrere problematische Schnittstellen gleichzeitig beheben. Insgesamt wurden 19.000 m² Fassade mit dem mineralischen Dickschichtputz versehen. „Wir haben diesen mineralischen Putz wegen seiner wärmedämmenden Eigenschaften und der hohen Haltbarkeit unter den klimatischen Bedingungen auf Rügen mit Seeluft, Sonne und Winden gewählt“, betont Gesellschafter und Geschäftsführer Danny Fischbach.

Ein 500 Meter langes Gebäude zu verputzen ist selbst für ein Unternehmen, das jedes Jahr mehr als 350.000 m² Wärmedämmverbundsysteme montiert, ein außergewöhnliches Projekt. Gerade Bauaufgabe wie diese zeigen, dass ein hoher Balanceakt wichtig ist, zwischen der Umsetzung der Auflagen des Denkmalschutzes und dem Anspruch ein Gebäude zugleich ästhetisch und technisch zu modernisieren. Durch die denkmalgerechte Sanierung der Fischbach Gruppe konnte hier eine erstklassige Ferienanlage entstehen, die mit ihrer Struktur und einem offenen, zeitgemäßen Gesamteindruck überzeugt.

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Viel mehr als nur Fassade

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ist heutzutage fast jede Fassadensanierung immer auch eine energetische Sanierung. Die Dämmung erfolgt dabei in der Regel mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS). Für die Ausgestaltung des Witterungsschutzes verfügt der Bauträger über ein breites Spektrum an Möglichkeiten: vom klassischen Grob- oder Feinputz, über kalte Fassaden mit Schiefer, Holz oder andere Materialien. Selbst Photovoltaikelemente werden zunehmend für einen Witterungsschutz eingesetzt. Der Rückgriff auf Maßnahmen wie Photovoltaikanlagen oder begrünte Fassaden kann dabei zusätzlich mit einem attraktiven Mehrwert punkten. Auch Dachflächen können unter einer Pflanzendecke verschwinden und damit zu wichtigen Klimazielen beitragen.

Diese Vielfalt zeigt einmal mehr: Es braucht vor allem jemanden, der es macht und mit neuen Impulsen anpackt. Womit wir wieder beim Leitspruch der Fischbach Gruppe sind: „Können wir. Machen wir.“

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Denn auch persönlich gilt: „Können wir. Machen wir.“

 

Quellen:

www.bafa.de
www.bauhandwerk.de
www.baukunst-nrw.de
www.bmwk.de
www.bundesregierung.de
www.co2online.de
www.energie-experten.org
www.energie-fachberater.de
www.geg-info.de
www.gih.de
www.kfw.de
www.verbraucherzentrale.de

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