Bauen mit Holz
Was kann der klimaschonende Werkstoff?
© cetus Baudevelopment und Michael Baumgartner kito
Ökologisch Bauen mit Holz
Was kann der klimaschonende Werkstoff?
Holz gilt als das wohl älteste Baumaterial der Menschheit und erfährt aktuell in der Architektur eine wahre Renaissance. Grund dafür sind seine umwelt- und klimafreundlichen Eigenschaften, die den Werkstoff zu einer nachhaltigen Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien machen. Dass sich Holz einer immer größeren Beliebtheit erfreut, zeigen auch die zahlreichen Projekte, die in den letzten Jahren mit dem nachwachsenden Rohstoff realisiert wurden oder gerade in der Umsetzung sind, wie das Holzhochhaus ROOTS in Hamburg (Bauherr: GARBE Immobilien-Projekte Link). Dieses soll nach seiner Fertigstellung mit 65 Metern Deutschlands höchstes Holzhochhaus werden und 128 exklusive Eigentumswohnungen beherbergen. Laut Statistischem Bundesamt / Heinze GmbH Holzbau Deutschland Leistungspartner wurden in Deutschland 2021 sogar 20,4 % der neu gebauten bzw. modernisierten Ein- und Zweifamilienhäuser zum Großteil aus Holz und Holzwerkstoffen errichtet.
Holz ist klimafreundlich
Einer der Hauptgründe für das zunehmende Interesse an Holz ist die Tatsache, dass es als besonders ökologisch gilt und somit eine deutlich bessere Klimabilanz besitzt als andere Baustoffe. Denn der natürliche Werkstoff wächst schnell nach und produziert dabei sogar Sauerstoff. Kommt er beim Hausbau zum Einsatz, bindet er CO2 – und das langfristig. So leisten Holzbauten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen.
Auch für die Herstellung wird im Vergleich zu anderen Baustoffen deutlich weniger Energie benötigt, da unter anderem lange Transportwege entfallen. Doch auch beim Bauen mit Holz gilt es, verantwortlich zu handeln und unter anderem auf das FSC-Siegel zu achten. Dieses steht für eine nachhaltige Waldwirtschaft und kennzeichnet Holz, das aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. Dadurch werden Waldgebiete und deren Bewohner zuverlässig geschützt. Darüber hinaus lassen sich Holzbauten energiearm zurückbauen und umweltfreundlich recyceln.
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Weniger Heizkosten, mehr Behaglichkeit
Daneben hat Holz viele weitere Eigenschaften, die es zu einem optimalen Baustoff machen. So sorgt der natürliche Rohstoff für eine angenehme Wohnatmosphäre, denn Holzwände sind diffusionsoffen und dadurch wasserdampfdurchlässig, was zu einem angenehmen Raumklima führt und die Gefahr von Schimmelbildung verringert. Zudem schafft Holz Behaglichkeit und überzeugt mit seiner natürlichen und zeitlosen Optik. Gleichzeitig besitzt es eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit und eignet sich somit als zuverlässiger Dämmstoff. Das sorgt im Sommer sowie im Winter für konstante Temperaturen und spart Heizkosten.
Auch die hohe Tragfähigkeit in Bezug auf sein Gewicht zeichnet den Werkstoff in besonderem Maße aus, denn durch diese Eigenschaft lassen sich auch mehrgeschossige Bauten, wie das 24-geschossige HoHo in Wien mit Holz realisieren.
Perfekt geeignet für die Vorfertigung
Holzelemente lassen sich außerdem sehr präzise und wetterunabhängig vorfertigen und anschließend vor Ort auf der Baustelle passgenau montieren – ein Verfahren, das sich auch das Energiesprong-Prinzip zunutze macht. Dieses basiert auf der seriellen Vorfertigung von Elementen der äußeren Gebäudehülle und ermöglicht dadurch eine verkürzte Bauzeit sowie mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Sanierung von Gebäuden.
Zusammen mit dem Wohnungsunternehmen Vonovia hat die Fischbach-Gruppe in Bochum bereits ein Energiesprong-Pilotprojekt fertiggestellt, bei dem drei Familienhäuser energetisch saniert wurden. Für die Fassade sind vorgefertigte Elemente in Holzständerbauweise zum Einsatz gekommen, die mit einer Einblasdämmung versehen wurden. Fischbach war bei diesem Projekt für alle anfallenden Gewerke zuständig und plant auch zukünftig weitere Energiesprong-Projekte umzusetzen.
Vielfältige Holzbausysteme
Da jedes Bauprojekt individuelle Lösungen fordert, haben sich mit der Zeit verschiedene Holzbausysteme entwickelt. Neben der oben genannten Holzständerbauweise, bei der nur das Ständerwerk als tragendes Element dient, finden auch der Holzrahmenbau sowie der Holzmassivbau und der Holzhybridbau häufig ihre Anwendung. Beim Holzrahmenbau werden Wände und Decken aus Holzrahmen vorgefertigt und die Zwischenräume mit Dämmstoff gefüllt – die optimale Bauweise für ein- und mehrgeschossige Gebäude, Anbauten oder auch Dachaufstockungen.
Bei der Massivbauweise werden die Elemente hingegen als flächige Vollholzplatten gefertigt, sodass keine Füllung nötig ist. Die Holzhybridbauweise setzt wiederum auf die perfekte Kombination verschiedener Materialien, um so die Eigenschaften der verwendeten Baustoffe optimal nutzen zu können.
Ersparnis dank Förderung
Um das Bauen mit dem klimafreundlichen Rohstoff noch attraktiver zu gestalten, wird in NRW im Rahmen der Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen Holzbau in Form eines Zusatzdarlehens gefördert. Je nach verwendeter Menge an Holz kann das Darlehen bis zu 15.000 Euro betragen.
Es gilt für den Neubau und die Neuschaffung von geförderten Mietwohnungen und Studierendenwohnheimen sowie den Neubau, die Neuschaffung oder den Ersterwerb von selbst genutztem Wohnraum mit einem Tilgungsnachlass von bis zu 50 Prozent. Um dies in Anspruch zu nehmen, muss das Bauprojekt jedoch einen Anteil an Holz vorweisen, der deutlich über dem von konventionell errichteten Gebäuden liegt.
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Denn auch persönlich gilt: „Können wir. Machen wir.“
Quellen:
www.roots-hamburg.de
www.garbe-immobilien-projekte.de/projekte/hamburg-roots
www.baunetzwissen.de
www.fsc-deutschland.de
www.waldkulturerbe.de
www.holzbau-deutschland.de
www.bauen-mit-holz.nrw
www.zukunftsinstitut.de
www.baustoffwissen.de
www.bau-welt.de
www.brune.info
www.nrwbank.de
www.wwf.de
www.ihm.de
www.dbz.de